Maulbeerseide | Auch gezüchtete Seide genannt Sie stammt, wie der Name sagt, vom Maulbeerspinner. |
Haspelseide | Nennt man den „endlos“ langen Faden aus dem Mittelteil des Kokons. Aus Haspelseide werden die edelsten Seidenstoffe hergestellt. |
Tussahseide | Auch Wildseide genannt Neben dem Maulbeerspinner gibt es viele freilebende Seidenraupen, die uns mit der sogenannten Wildseide beliefern. Tussahseide ist robuster als Maulbeerseide und hat von Natur aus eine leicht bräunliche Farbe. Der dickere und kürzere Faden wirkt aufgrund seiner natürlichen Färbung und der starken Verbastung uneinheitlicher und weniger fein. Aus dieser Wildseide werden u.a. Honan- und Shantungstoffe gemacht.Tussahseide unterscheidet sich von anderen Seidenarten durch ein entscheidendes Merkmal: Während Seide normalerweise aus den abgewickelten Fäden des Seidenspinnerkokons gewonnen wird, ist dies bei Tussahseide ganz anders. Hier gewinnt man die Seidenfäden aus Kokons, aus denen die Falter bereits geschlüpft sind und nicht wie sonst üblich, vor dem Schlüpfen in kochendem Wasser abgetötet wurden. Der Kokon wird dabei beschädigt und der Faden ist daher an vielen Stellen nicht mehr intakt. Dies wiederum bewirkt beim Verweben der Fäden Verknotungen, die zur typischen unregelmäßigen Struktur führen. Die Fäden werden auch nur teilweise dem aufwendigen Verfahren des Entbastens unterzogen, so dass sich das Gewebe etwas härter anfühlt. |
Wildseide | Wildseide entsteht durch Kokons bereits geschlüpfter Raupen. Beim Schlüpfen entsteht ein Loch, das den Kokon mehrfach durchtrennt. Bei der Garnherstellung entstehen dadurch Verknüpfungspunkte, die kleinen unregelmäßigen Knötchen, die z.B. der Doupionseide ihre charakteristische Struktur verleihen. |
Shantung- und Doupionseide | Leinenartiges Gewebe mit natürlichen Noppen und Fadenverdickungen, die dieser Wildseide eine rustikale Oberfläche verleihen. Die Unregelmäßigkeiten im Gewebe sind gewollt und schaffen eine besondere Optik. Anwendungsgebiete: Schals, Krawatten, Kleider, Dirndl, Vorhänge, Blusen |
Honan | Gewebe aus Wildseide mit kleinen Fadenverdickungen. Honanseide wird in Leinwandbindung/Taftbindung hergestellt. Dies ist eine einfache, in schachbrettartiger Kreuzung angeordnete Webart, was zu einem beidseitig gleichen Erscheinungsbild führt. Feinfädiger und gleichmäßiger als Shantung. Anwendungsgebiete: Lampenschirme, Blusen, Kleider |
Taft oder Taffetas | Fadengefärbter, halbsteif ausgerüsteter Stoff mit feiner, gleichmäßiger Oberfläche. Anwendungsgebiete: Futterstoff, Blusen, Cocktail- und Abendkleider, Dekoration |
Organza | Mattglänzendes Seidengewebe mit natürlichem, steifem Griff. Anwendungsgebiete: Kleider, Blusen, edle Vorhänge, Tischdecken |
Satin/ Crêpe Satin / Satin Duchesse | Seidenstoff in Atlasbindung mit glatter, glänzender Oberfläche. Anwendungsgebiete Satin/Crêpe Satin: Blusen, Abendkleider, Dessous, Bettwäsche Anwendungsgebiete Satin Duchesse: schwere, festliche Abendkleider, Hosenanzüge, Dekoration |
Crêpe de Chine | Fließendes Kreppgewebe in Taftbindung aus Haspelseide, das durch die spezielle Herstellung - schwach gedrehte, feine Kett-Enden und stark gedrehte gröbere Zwirne im Schuss - seine reizvolle Körnung erhält. Anwendungsgebiete: Blusen, Kleider, Tücher |
Chiffons oder Mousselines | Hauchdünnes, lockeres, durchsichtiges Seidengewebe. Aus keinem anderen textilen Rohstoff wäre ein so feines Kreppgewebe zu erzeugen. Anwendungsgebiete: Schals, Tücher, Stolen, Pareos, Oberteile |
Crêpe Georgette | Zartes Gewebe in Taftbindung, schwerer und deckender als Chiffon, mit körnigem, trockenem Griff. Es weist im Gegensatz zu Chiffon einen wesentlich festeren Griff und stärkeren Stand auf. Aus stark gedrehten 100% Maulbeerseiden-Kreppgarnen. Georgette besitzt ein feines, unregelmäßiges Oberflächenbild. Der Name leitet sich von der Pariser Modistin Georgette de la Plante ab, deren Vater als Erfinder dieses Flachgewebes gilt. Anwendungsgebiete: Blusen, Hosen |
Bourette | Ein mit Noppen durchsetzter Seidenstoff aus dem nicht haspelfähigen Garn der Außen- und Innenseiten des Kokons. Bourette eignet sich hervorragend für Hygieneartikel, weil sie, wie Haspelseide und Schappeseide, sehr haltbar ist. Die Textilien leiden auch nach vielen Jahren Gebrauch nicht, sie verändern weder ihr Aussehen, noch ihre Beschaffenheit. Bouretteseide fühlt sich als Gewebe etwas rau an und erinnert an Leinen. Da in Bourette viel Seidenleim vorhanden ist, wird dem Garn eine antibakterielle Eigenschaft nachgesagt. Anwendungsgebiete: Babywindeln, Stilleinlagen, Kleidung, Gewand |
Twill | Glänzendes, geschmeidiges Seidengewebe mit charakteristischem, diagonalem Ripp. Ganz aus Haspelseide mit schwacher Drehung in Kette und Schuss. Twill ist für feine Druckdessins geeignet. Anwendungsgebiete: Tücher, Krawatten, Schals |